Qajaq

Qajaq

Wer hat es erfunden – die Grönländer!

Was gibt es Schöneres als mit dem Original auf Reisen zu gehen – dem Qajaq (Kajak). Erfunden haben es die Inuit und es ist auch heute noch das beste aller Wasserfahrzeuge um Grönland zu bereisen. So unabhängig bist Du mit keinem anderen Boot. Egal ob Flachwasser oder tiefe Fjorde. Das Kajak ist robust, seefest und es passt echt viel rein. Logisch, dass wir uns für zwei Kajaks entschieden haben. Denn nur so kommen wir zu entlegenen Orten die wir weder zu Fuß noch mit einem anderen Boot erreichen könnten und das nur mit Muskelkraft. Mit dem Kajak sind wir ganz nah dran: Du spürst jede Welle, den Wind und die Sonne – das Meer lebt. Und ja, es kann kalt werden, manchmal ist es auch gefährlich und an manchen Tagen paddeln wir bis zur Erschöpfung.

Bei Nebel und Wellengang zwischen Frederiksdal (Narsarmijit) und Aappilattoq

Die echten grönländischen Kajaks bestehen aus einem Holz- oder Knochenrahmen und sind mit Seehundhaut oder Leinwand bespannt. Die Inuit benutzten es für die Jagd.  Auf unserer Reise sind wir mit einem „Seayak“ und einem „Kodiak“ von Prijon unterwegs. Es sind sicherlich nicht die schnellsten Kajaks. Dafür robust und sicher. Beide Boote haben wir gebraucht in Grönland gekauft. Das Kodiak hatte ein Loch, welches wir mit einem Schweißkolben und einem Edelstahlnetz repariert haben. Das Seayak ist schon über 20 Jahre alt. Der HTP Werkstoff ist für unsere Zwecke optimal. Fast unkaputtbar. Anlanden auf felsigem Grund ist kein Problem. Ein paar Schrammen machen dem Unterschiff nichts aus. Notfalls reparabel. Das ist deshalb so wichtig, weil wir jede Menge Material und Lebensmittel dabei haben. Die Boote sind schwer beladen und manchmal müssen wir die Boote über Felsen schnell an Land ziehen. Es ist absolut entscheidend, dass wir in unseren Booten sicher unterwegs sind. Beide liegen stabil im Wasser, auch bei hohem Wellengang. Die Boote vermitteln uns immer ein gutes Gefühl. Beide sind mit einer Fußsteueranlage ausgerüstet. Das ist wichtig bei Seitenwind.

Tagesetappen: Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 5 km/h ist man nicht besonders schnell unterwegs, aber schnell genug um das Land intensiv zu erleben. Gegenwind und gegenströmiges Wasser kann die Vorwärtsgeschwindigkeit auf 0 km/h reduzieren. Rückenwind erleichtert ungemein. Wir fahren Tagesetappen zwischen 20 und über 50 Kilometer – optimal sind 30. Das Geheimnis für kraftsparendes Vorwärtskommen ist wenig Wind und der Check der Gezeitentabelle, Der frühe Vogel fängt den Wurm, denn im Laufe des Tages frischt der Wind regelmäßig auf.

Was passt alles rein ins Kajak? Unglaublich viel. Zwei Trekkingrucksäcke, Vorräte für ca. 3 Wochen, Zelt, Kocher und Klamotten. Am Kap Farvel hatten wir zusätzlich ein Gewehr und einen Eisbär-Alarmzaum an Bord. Auf meinem Kodiak befindet sich vorne eine Deckstasche für eine Wasserflasche, Energieriegel, GPS und die Fotoausrüstung.

Entlang der Küste muss man hin und wieder Passagen über das offene Meer befahren. Das ist bei Wind und Wellen anspruchsvoll. Daher ist der Wettercheck extrem wichtig.

Den Fußraum haben wir mit Isoliermaterial ausgestattet, denn die Wassertemperatur (3 – 4 Grad) kann ganz schön auskühlen. Wir sind mit Trockenanzug unterwegs. Die Kunst besteht in der richtigen Wahl der Bekleidung unter dem Trockenanzug. Zu warm ist ganz schlecht. Dann überhitzt man recht zügig.

Das Kodiak ist ein echter Lastenkahn
Kajaks nachts sichern und umdrehen falls Wind aufkommt. Der Moschusochse ist eher harmlos 🙂
Bei Wind aus Achtern mit dem Kajaksegel